Tim Stabenau (Mitte), Sprecher der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid für die Jahre 2025 u. 2026, bedankte sich bei den beiden Gastgebern des Jahresempfanges Ingo Vogler (links) und seinem Sohn Tim Vogler (rechts) mit einem Präsentkorb.

Mit neuen Ideen die Wirtschaftskrise meistern

Stimmungsvoller Neujahrsempfang von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid

Es hatte Symbolcharakter, dass der diesjährige Neujahrsempfang von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid am 9. Februar in den Räumen des Lüdenscheider Unternehmens Vogler GmbH & Co. KG Industrielackierung stattfand. Von Ingo Vogler 1990 gegründet erfuhr das mittelständische Unternehmen einem atemberaubenden Aufstieg. Doch nach dem Verkauf an Nanogate im Jahr 2014 ging es bergab. Bis sich die Söhne von Ingo Vogler, Tim und Lou, gemeinsam vor mehr als anderthalb Jahren zum Rückkauf entschlossen. Trotz der aktuellen wirtschaftlich schwierigen Lage geht es im Hauptwerk am Golsberg nun unter der Leitung der Söhne wieder voran.

Dieses „den Widerständen trotzen wollen“ war beim Neujahrsempfang in den Gesprächen nicht zu überhören. Zwar war von Nachwirkungen der Pandemie, Auswirkungen des Ukrainekriegs und Behinderungen durch den Brückenneubau die Rede. Doch wurden im gleichen Atemzug Ideen und sogar Lösungen genannt, um die aktuelle Wirtschaftskrise zu meistern.

Am deutlichsten wurde in dieser Hinsicht Ralf Schwarzkopf. Der stellvertretende Landrat und Landtagsabgeordnete ist selbst Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. „Es muss sich etwas ändern!“, sprach er in seiner Rede das aus, was wohl alle dachten. Punkt für Punkt zählte er auf, welche Änderungen er meinte: Weniger Bürokratie, niedrigere Energiekosten, kein Manteltarifvertrag, Erschließung neuer Geschäftsbereiche.

Eine vielversprechende Idee hielt er auch parat: Angesichts der Krisen in den Branchen Automotive und Maschinenbau schlug er vor, die heimische Industrie solle sich künftig als Zulieferer der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie stark machen. Er sei erst vor wenigen Tagen in Brüssel gewesen. „Dort ist das wirklich große Rad, das gedreht wird.“
Zuvor hatte die scheidende Sprecherin der Wirtschaftsjunioren, Nadine Brüggendieck, die weit über 100 Gäste begrüßt und an die Vielzahl von gemeinsamen Unternehmungen im vergangenen Jahr erinnert. Ihr Nachfolger, Tim Stabenau, beschwor in seiner Begrüßungsrede den Zusammenhalt untereinander. Er versprach die bewährten Formate wie Unternehmensbesichtigungen und Gesprächsrunden beizubehalten, aber zudem der heranwachsenden Generation mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um sie in der heimischen Region zu halten, etwa durch die Verknüpfung von Bildung mit Wirtschaft. Aus seinem früheren Freundeskreis seien viele abgewandert, „weil sie meinten, woanders sei es schöner“, bedauerte er und betonte: „Ich sehe das nicht so.“

Viel Beifall erhielt Tim Vogler für seinen launigen Vortrag über die abwechslungsreiche Geschichte des Familienunternehmens. Dabei hob er hervor, dass die Familie mit Herzblut an dem Unternehmen hänge. Es sei „super schön“, dass Familienunternehmen funktionierten und nicht nur die großen Konzerne den Ton angäben.

Lüdenscheid, im Februar 2025
Text: Martin Büdenbender, Lüdenscheid
Bild: Martin Büdenbender, Lüdenscheid