Orbis-Geschäftsführer Mark Wallmann (3. v. l.) ließ es sich nicht nehmen, seine Besucher unter Führung von Wirtschaftsjuniorensprecherin Nadine Brüggendieck (2. v. l.) selbst durch den Betrieb zu führen.
Wirtschaftsjunioren: Tradition trifft Moderne – Macher stellten Orbis und LokalDirekt vor
Traditionelle Trachtenmode und digitale Medienproduktion standen im Fokus, als Mitglieder von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid das Halveraner Unternehmen Orbis Textil GmbH & Co KG und das Nachrichtenportal LokalDirekt GmbH kürzlich besuchten.
Tradition trifft Technik: In einem pulsierenden Logistikzentrum, umgeben von Hochregalen, herrscht geschäftiges Treiben. Hier, in Halver-Oeckinghausen, verbindet sich Tradition mit modernster Technik – das Textilunternehmen Orbis öffnete seine Türen für die Wirtschaftsjunioren und den Wirtschaftskreis Lüdenscheid. 1921 trat der Großvater der jetzigen Inhaber Jens und Mark Wallmann in Breslau in ein Textilunternehmen ein und legte damit den Grundstein. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs siedelte das Unternehmen nach Halver-Oeckinghausen über und kaufte bei den Bauern der Umgebung Bettlaken zusammen, die anschließend bedruckt und dann in einem ehemaligen Tanzsaal zusammengenäht wurden. Aus diesen Stoffbahnen schneiderten die Mitarbeiterinnen Kleider. Die hohe Nachfrage in den Nachkriegsjahren ließ das Unternehmen schnell wachsen, und in den 1970er Jahren beschäftigte Orbis etwa 1.200 Mitarbeiter in Deutschland, Luxemburg und Österreich.
Mit der sich verändernden Lohnsituation in Deutschland war eine Fortführung des Unternehmens in seiner bisherigen Form jedoch nicht mehr möglich. 1971 wurde durch den Vater der heutigen Inhaber das Unternehmen Orbis Textil gegründet, das seitdem in Osteuropa und Fernost produziert. Die Kollektionsentwicklung und die Musterung finden dabei in Halver statt. Die vierte Unternehmergeneration arbeitet bereits intensiv daran mit. Doch nicht nur die Produktion hat sich deutlich verändert, sondern auch die Kunden. Inzwischen produziert das Unternehmen mit hochmoderner Foto- und Videotechnik Clips und Fotos. Diese ermöglichen es Models, sich selbst zu fotografieren und in wenigen Sekunden Hemden, Blusen und Co. perfekt in Szene zu setzen – inklusive beeindruckender 360-Grad-Videos.
Heute produziert Orbis mit seinen Marken OS Trachten und Gipfelstürmer nicht nur traditionelle Trachten- und Jagdmode, sondern denkt zunehmend an den direkten Endkunden. Geschäftsführer Mark Wallmann betont: „Die textile Welt hat sich seit Beginn der Pandemie noch schneller verändert und wir passen uns diesen Veränderungen an.“
In den modernen Hochregalen des Logistikzentrums stehen Hunderte von Paketen bereit, um verschickt zu werden. „Früher haben wir ausschließlich palettenweise an unsere Handelspartner geliefert. Heute bedienen wir einen viel breiteren Markt und dürfen auch für unsere Endkunden Pakete packen“, erklärt Wallmann. Die Produktion von Musterstücken und die Fokussierung auf individuelle Kundenwünsche zeigen, dass Orbis bereit ist, die Herausforderungen des Marktes anzunehmen.
Ein weiterer Schritt in Richtung Kundenbindung ist der Werksverkauf von Orbis. Hier können Interessierte die Trachtenmode direkt vor Ort erleben und erwerben, was die Markenbindung fördert und es den Kunden ermöglicht, die Produkte in einem authentischen Umfeld zu entdecken.
LokalDirekt – kostenfreie Lokalnachrichten im Web und als App
Nach dem Vortrag über das Unternehmen Orbis präsentierten Mark Wallmann als Investor und Matthias Clever als Geschäftsführer von LokalDirekt den Teilnehmenden das innovative Nachrichtenportal. Täglich konsumieren rund 75.000 Leser die Inhalte von LokalDirekt. Aus inzwischen neun Orten (Lüdenscheid, Schalksmühle, Halver, Kierspe, Meinerzhagen, Nachrodt-Wiblingwerde, Herscheid, Plettenberg und Breckerfeld) berichten elf feste und mehr als 20 freie Mitarbeitende und sorgen für journalistische Vielfalt.
Beeindruckt zeigten sich die Besucher von der Schnelligkeit des Mediums. Ein Teilnehmer hob besonders die Berichterstattung zu den Bürgermeisterkandidaten in Schalksmühle hervor und urteilte: „Schneller, ausführlicher, besser.“ Das Lob der Teilnehmenden galt auch der Art und Weise, wie verschiedene Meinungen und Positionen wiedergegeben werden. Diese Vielfalt in der Berichterstattung wurde als Bereicherung empfunden, die es den Lesern ermögliche, sich ein umfassendes Bild zu machen. Positiv wurde die zurückhaltende Gestaltung der Überschriften erwähnt, die als „erfrischend anders“ empfunden werde. „Endlich mal kein Click-Baiting“, sagte ein Teilnehmer.