Die Erfolgsgeschichte vom Screwerk beim Forum Fabrik der Zukunft

Bild oben v.l.n.r.: Sebastian Düvel, Sprecher WJ Lüdenscheid, Referent Alexander Hoffmann, Ahmed Zarouali, ehemaliger Sprecher WJL, sowie Claus Hegewaldt, Vereinsgeschäftsführer. 

Wie man Industrie 4.0 weiter denkt und die Möglichkeiten der Digitalisierung erfolgreich ausschöpfen kann, darüber referierte Alexander Hoffmann, einer der Geschäftsführer der Screwerk GmbH in Lüdenscheid beim jüngsten Forum Fabrik der Zukunft der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid. „Werkzeuge und Nutzen der Digitalisierung in produzierenden Unternehmen“ war das Thema des Vortrags in den Museen der Stadt Lüdenscheid, in dem er die noch junge Erfolgsgeschichte des Unternehmens vorstellte, das er gemeinsam mit Heiko Schlabach führt. Nur wenige Tage nach der Veranstaltung wurden die Gründer des Screwerks beim Gründerpreis des Landes NRW mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Ob die Digitalisierung für Südwestfalen ein Segen sei oder wie von manchen – darunter auch einige Anwesende – befürchtet, eher ein Fluch, wusste auch Hoffmann nicht zu beantworten. Das sei sicher vor allem eine Frage der Perspektive. Das Screwerk-Team hat sich die Möglichkeiten der Digitalisierung zu Nutze gemacht, und inzwischen nicht nur eine online-Plattform, sondern auch eine eigene Produktion realisiert, um die Bestände konstant gewährleisten zu können. Das Unternehmen mit Sitz in Lüdenscheid hat weitere Standorte in Haan, Köln und Boston.

Die Screwerk-Schraube sei dabei nur die Folge dessen, was am Anfang als Idee zugrunde lag: Die „ultimative Verfügbarkeit“ für Schrauben weltweit, gerade in kleinen Mengen, wollten Hoffmann und Schlabach bieten. Denn diese Verfügbarkeit sei angesichts von Globalisierung und Digitalisierung das Zauberwort für wirtschaftlichen Erfolg im 21. Jahrhundert, meinte Hoffmann. Entgegen des in den vergangenen Jahren verbreiteten Trends, Lagerbestände auf ein Minimum zu reduzieren, ging man bei Screwerk hin, erst einmal einen vollständigen Bestand an kleinen Schrauben für Kunststoffe zu schaffen. Inzwischen sind rund 10.000 Varianten von 1 bis 8 Millimetern permanent verfügbar.

„Wir mussten alle Schrauben bestellen ohne selbst Bestellungen zu haben“, erklärte Hoffmann das für viele Zuhörer ungewohnte Vorgehen. Außerdem mussten Hard- und Software-Lösungen entwickelt werden, die schnellste Auftragsabwicklung und Logistik für kleinste Losgrößen gewährleisten können.

Der Weg, den Screwerk in den vergangenen fünf Jahren gegangen ist, wäre ohne Digitalisierung gar nicht möglich gewesen. Nur dadurch gebe es die Möglichkeit, den großen Bedarf an kleinen Mengen, den es am Markt gebe, zu decken. Hoffmann zeigte Grafiken, die belegten, dass auch geringere Stückzahlen bei einer entsprechend großen Anzahl an Kunden zum wirtschaftlichen Erfolg führen und nicht nur größtmögliche Mengen in möglichst kurzer Zeit. Inzwischen steht das kontinuierlich wachsende Unternehmen mitten im Wettbewerb um Fachkräfte – und auch da gelte es, immer neue Ideen zu entwickeln um attraktiv für Bewerber zu sein und Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, betonte Hoffmann.

Baggerolympiade

Sebastian Düvel (rechts), Sprecher WJ Lüdenscheid, und Referent Alexander Hoffmann

Lüdenscheid im Dezember 2018
Text: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid
Bilder: Peter Dahlhaus, Lüdenscheid