Mit Innovationen zum wirtschaftlichen Erfolg
Bild oben: Dr. Armin Wulf (2. v. l.), Referent bei Forum Fabrik der Zukunft der Lüdenscheider Wirtschaftsjunioren, neben Juniorensprecherin Nadine Brüggendieck, dem ehemaligen Sprecher Danny Fischer und dem zukünftigen Sprecher Tim Stabenau (3.-5. v. links). Ebenfalls auf dem Bild Vereinsgeschäftsführer Claus Hegewaldt (1. v. l.).
Impulsvortrag von Dr. Armin Wulf beim Talk „Fabrik der Zukunft“ der Wirtschaftsjunioren
Der Begriff „Innovation“ ist in aller Munde und fast schon ein Modewort. Neuerungen oder Erneuerungen im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen sind für eine florierende Wirtschaft lebenswichtig. „Gut, dass wir in und rund um Lüdenscheid eine Vielzahl von innovativen Unternehmen haben“, findet Nadine Brüggendieck, Sprecherin von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid.
„Innovationsprozesse in mittelständischen Unternehmen“ war dann auch am 21. März das Thema im ersten diesjährigen Wirtschafts-Talk der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid. Das „Forum Fabrik der Zukunft“ fand wie gewohnt im Foyer der Museen der Stadt Lüdenscheid statt und war – wie gewohnt – mit über 60 Teilnehmern ausgesprochen gut besucht. Kein Wunder. Denn mit Dr. Armin Wulf von der Lüdenscheider Insta GmbH als Referent des Abends war es gelungen, einen ausgewiesenen Experten für Innovationsmanagement zu verpflichten. Gerade erst sei der Insta GmbH das Gütesiegel „Top 100“ verliehen worden, lobte Nadine Brüggendieck in ihrer Begrüßungsrede. Damit gehöre das Unternehmen zu den 100 innovativsten Mittelständlern in Deutschland.
Insta GmbH zählt zu den Top 100 der innovativsten Mittelständler
Dr. Armin Wulf, der in Dortmund Elektrotechnik studierte und für einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikationstechnik der TU Dortmund tätig war, ist seit 2019 bei Insta zunächst als Software-Architekt und seit einem Jahr nun Leiter der Innovation und Vorentwicklung (Head of Innovation and Advanced Development). In seinem Vortrag nannte er zunächst die wichtigsten Daten des Lüdenscheider Unternehmens: 1970 als Mittelstandskooperation der Schalter- und Systemhersteller Berker, Gira und JUNG gegründet, heute rund 500 Mitarbeiter, darunter über 100 Entwicklungs- und Fertigungsingenieure, 75 Mio. Euro Umsatz pro Jahr, rund 2500 unterschiedliche Produkte pro Jahr.
Als Technologieunternehmen sind für Insta Innovationen die Grundlage für Wachstum und unternehmerischen Erfolg. Diese sind keinesfalls Zufallsprodukte. Ideen werden bei Insta gemanagt. Der Blick nach vorne, das frühzeitig Erkennen aussichtsreicher Technologieansätze, das Abwägen von Chancen und Risiken zählte Armin Wulf dazu, aber auch die Notwendigkeit einer „innovationsfreundlichen Unternehmenskultur“. Effiziente Innovationsprozesse könnten nur in Unternehmen in Gang gebracht werden, die für neue Ideen offen seien und diese auch honorieren würden. Bei Insta habe man beispielsweise mit der Durchführung des Wettbewerbs „Patent des Jahres“ gute Erfahrungen gemacht.
Auch zur Sammlung und Dokumentation von Ideen und Vorschlägen riet der Experte. Zunächst verworfene Ideen gerieten so nicht in Vergessenheit und könnten zu einem späteren, passenderen Zeitpunkt wieder aufgegriffen werden.
Mit Projektteams agiler und flexibler
Als weiteren Faktor einer innovationsfördernden Unternehmenskultur hob Armin Wulf die Bildung einer geeigneten Organisationsform hervor. Traditionell hierarchisch organisierte Unternehmen seien weit weniger innovationsbereit als Unternehmen, die flache Hierarchien und einen partizipativen Führungsstil pflegten. Entscheidungen von oben herab seien wenig produktiv. Unternehmen müssten heute in der Lage sein schnell und flexibel zu handeln und Probleme zu lösen. Durch die Arbeit in Projektteams erlange das Unternehmen die dazu notwendige Agilität. Der richtigen Besetzung der Teams komme eine große Bedeutung zu. Die frühzeitige und intensive Zusammenarbeit in funktionsübergreifenden Teams steigere den Innovationserfolg.
Das Resultat erfolgreicher Innovationsstrategien und -prozesse verdeutlichte Wulf am Beispiel von zwei Fallstudien. Besonderes Interesse bei den Zuhörern fand die jüngste Entwicklung aus dem Hause Insta, ein Modul, das den Betrieb von PV-Anlage und Wärmepumpe aufeinander abstimmt, um unter anderem den Eigenverbrauch zu optimieren. Das AUTARIC KNX Smart Grid Interface hatte Insta erst kürzlich als Produktneuheit auf der Messe „Light and Building“ in Frankfurt vorgestellt. Eine vielversprechende Entwicklung, wenn man bedenkt, dass ab diesem Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen jährlich installiert werden sollen. Vorteil der Neuentwicklung ist der überaus günstige Preis und die einfache Installation, erklärte der Experte.
Im Anschluss an seinen Vortrag stellte sich Dr. Armin Wulf den Fragen seiner Zuhörer. Für Heiterkeit sorgte dabei eine mit leicht ironischem Seitenhieb versehene Bemerkung von Lüdenscheids Alt-Bürgermeister „Kalli“ Schmidt: „Lässt sich das auch bei Behörden einführen?“
Weitere Impressionen der Veranstaltung: