v.l.n.r.: Jens Braeuker, Danny Fischer, Nadine Brüggendieck, Claus Hegewaldt
Erstes Forum Fabrik der Zukunft von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid nach mehr als zwei Jahren
Was seiner Vorgängerin nicht so vergönnt war, konnte Danny Fischer, seit diesem Jahr Sprecher der Lüdenscheider Wirtschaftsjunioren, kürzlich erleben: „Ist das ein tolles Gefühl, endlich wieder ein Forum Fabrik der Zukunft in Präsenz anbieten zu können.“ Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis hatten erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder zu einem Forum in die Museen der Stadt Lüdenscheid eingeladen. Unter immer noch strengen Vorsichtsmaßnahmen ging es an diesem Abend um ein eigentlich zeitloses Thema: Jens Braeuker war schon von zwei Jahren als Referent zum Thema „Nachfolgeregelung für den Mittelstand“ vorgesehen. Aber dann, so Braeuker, wäre sein Vortrag wohl ein völlig anderer gewesen. Gerade auch seine Geschichte verdeutlichte, wie sehr zwei Jahre Pandemie Unternehmensstrukturen, Ziele und persönliche Lebenspläne verändern können und kreative, innovative Ideen ausgebremst haben.
Der ehemalige Vorstand der IT Südwestfalen AG hat sich früh Gedanken um die Zukunft des von ihm gegründeten Unternehmens gemacht, da er keine Kinder hat, auf die er hätte übergeben können. Der Plan war ein Rückzug in Teilschritten, durch Umwandlung seines Unternehmens in eine AG und die Herausgabe von Mitarbeiteraktien. Braeuker wurde Vorstand und wollte später in den Aufsichtsrat wechseln. 2019 nutzte er die neuen Strukturen, um parallel ein Start-up-Unternehmen zu lancieren – eine Coworking Space mit angeschlossener Gastronomie in der Humboldt-Villa in Lüdenscheid.
Aber wie viele Unternehmer während der Pandemie, habe auch er erleben müssen, wie plötzlich „nichts mehr geht“. Diese Hilflosigkeit „war für mich eine erschreckende Erkenntnis.“ Innerhalb kurzer Zeit änderte Braeuker auch die Pläne für IT Südwestfalen. Er habe einen Käufer gefunden, in dessen Portfolio das Unternehmen mit seinen besonderen Fähigkeiten und Fachkenntnissen gut passte. Dazu wurde die AG in eine GmbH umgewandelt. Und fast alle Mitarbeiter seien den Weg mitgegangen und wären auch heute noch mit vollem Elan dabei.