MVG-Geschäftsführer Gerhard Schmier (3. v. r.) stellte den Mitglieder von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid bei ihrem Besuch nicht nur die MVG als modernen Dienstleister vor, sondern gab auch Gelegenheit zum praktischen Erleben eines modernen Linienbusses.
„Es wird viel passieren“
WJ Lüdenscheid informieren sich bei der MVG über die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs
Alternative Antriebsformen zum Verbrennungsmotor und neue Service-Modelle sind wichtige Themen, wenn es um Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr geht, gerade auch im ländlichen Raum. Mitglieder der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftskreises Lüdenscheid informierten sich bei der Märkischen Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) darüber, wie sich das Unternehmen den Herausforderungen stellt. „Es wird viel passieren. Wir sind an den Themen dran, aber so schnell geht es eben nicht“, erklärte Geschäftsführer Gerhard Schmier, der seinen Gästen auf dem Gelände des Verkehrsübungsplatzes in Hemer die Struktur der MVG sowie Zahlen, Daten und Fakten rund um den ÖPNV im Märkischen Kreis vorstellte.
Dabei erfuhren die Wirtschaftsjunioren unter anderem, dass der Einsatz von Bussen mit Elektro-Antrieb aktuell keinen wirtschaftlichen Sinn mache. „Die sind dreimal so teuer wie ein normaler Bus.“ Deshalb setze die MVG bei den aktuellen neuen Fahrzeugen unter anderem auch wegen der Topographie im MK noch auf die Diesel-Technologie der neusten Generation. Gleichzeitig behielten die Verantwortlichen im Blick, wie sich die Technik entwickelt, beispielsweise bei Feststoffbatterien. Schmier hält es nicht für ausgeschlossen, dass in diesem Bereich, in Kombination mit Brennstoffzellen, eine Technologie der Zukunft liege. Aber noch seien Feststoffbatterien nicht schnellladefähig.
Gleichzeitig gehe es immer wieder darum, die Angebote des ÖPNV an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Das fängt bei den Bussen an, die moderner und innovativer geworden seien, und dabei mehr Platz z. B. auch für besondere Nutzungen mit Kinderwagen oder Rollatoren böten. Außerdem müsse man, gerade im ländlichen Raum, nach alternativen Konzepten suchen, die den Standard-Linienverkehr mit individuelleren Angeboten ergänzen und beides sinnvoll miteinander verknüpfen. Stichwort seien hier beispielsweise on-demand-Angebote. Der Weg führe ohnehin zu stark automatisiertem Fahren – was nicht gleichzusetzen sei mit autonomem Fahren.
Im Anschluss hatten die Wirtschaftsjunioren noch die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der modernen Ausstattung eines Linienbusses von der Einrichtung über den Fahrkomfort bis hin zu technischen Assistenzsystemen zu machen. Dazu gehörte auch die Demonstration des Bremsverhaltens eines solchen Linienbusses mit rd. 12 Tonnen Eigengewicht auf nasser bzw. glatter Fahrbahn.