Referent Tobias Kölsch (3. v. r.) mit dem Vorstand der WJ-Lüdenscheid (ab dem 2.v.l.) Sebastian Düvel, Claus Hegewaldt, Kristina Junge, Stephanie Hertwig und Ahmed Zarouali (ganz links) Phänomenta Betriebsleiter Torsten Schulze
Einsatzmöglichkeiten von humanoider Robotik bei Wirtschaftsjunioren vorgestellt
Passend zum Thema wählten die Vereine Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid e.V. und Wirtschaftskreis Lüdenscheid für das erste Forum Fabrik der Zukunft in diesem Jahr einen anderen Veranstaltungsort: Die Zuhörer waren diesmal in die Phänomenta in Lüdenscheid eingeladen, um einen Vortrag über die Einsatzmöglichkeiten von humanoider Robotik zu hören.
Denn dort kurvt seit einiger Zeit Pepper, ein humanoider Roboter, herum und interagiert mit den Besuchern. Und auch im angrenzenden Technikzentrum ist Robotik ein Thema, wie dessen Leiterin Tina Nöcke am Eingang präsentierte. Pepper, der in französisch-japanischer Koproduktion entwickelt wurde und inzwischen weltweit vermarktet wird, war auch ein Beispiel, auf das der Referent des Abends ausführlich einging. Denn Tobias Kölsch berät mit seinem Unternehmen Humanizing Technologies GmbH mit Sitz in Olpe Unternehmen und Geschäfte, für die der Einsatz solcher Roboter in Frage kommt. Humanizing Technologies entwickelt dann die entsprechende Software dafür. Roboter, die Besucher und Kunden begrüßen und ihnen den Wegs weisen sind längst keine Zukunftsmusik mehr, wie Pepper eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Kölsch informierte auch über die Unterschiede von Robotern und künstlicher Intelligenz und erläuterte Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von humanoiden Robotern. Dabei versuchte er gleichzeitig, weit verbreitete Ängste vor solcher Technik zu zerstreuen. Denn bei diesem oft emotional diskutierten Thema, spiele auch Ethik hinein. Das sei ein Grund dafür, warum Pepper ein eher niedliches Äußeres habe, bei dem nicht zwanghaft versucht wurde, menschliche Züge zu kopieren. Letztlich seien die Möglichkeiten, auch von selbstlernenden Systemen
– bislang – aber eher noch beschränkt und hängen vor allem von der Programmierung ab.
Daher hält der Referent auch Ängste vor Jobverlust für unnötig, da die derzeitigen Einsatzgebiete als Service- oder Guidingroboter eher die Chance böten, Mitarbeiter zu entlasten, damit sie sich auf andere Aufgaben konzentrieren können. Solche Roboter kommen zum Beispiel am Empfang in Unternehmen zum Einsatz oder, um Kunden in einem Geschäft zur gesuchten Ware zu führen. Eingesetzt werden könne Pepper und ähnliche aber auch für den Zimmerservice in einem Hotel, wofür es ohnehin schwierig sei, Personal zu finden. Telepräsenzroboter wiederum, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie die Videoübertragung von einem Ort zum anderen gewährleisten, seien geeignet, um aus der Ferne Anleitungen zur Wartung eine Maschine zu geben oder an einer Konferenz teilzunehmen. Das sei vergleichsweise simpel, aber effektiv – und spare Zeit und Kosten für aufwändige Reisen.
Humanoider Roboter Pepper
Referent Tobias Kölsch